Weg des Wandels: Die visionäre Unternehmertätigkeit von Herrn Fugger
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In diesem aufschlussreichen Interview teilt Herr Fugger seinen Weg von der Akademie zur Unternehmensgründung und hebt Erfahrungen in der tropischen Agrarforschung, Beratung und dem Umgang mit den Herausforderungen des Geschäftslebens hervor, einschließlich finanzieller Rückschläge und der Finanzkrise von 2008. Er erläutert die Gründung und Mission von EWIA Green Investments und betont ihr Engagement für nachhaltige Energielösungen in Westafrika. Herr Fugger findet Inspiration in Prinzipien der Vergebung und strebt danach, ein Erbe positiver Wirkung zu hinterlassen, indem er Gemeinschaften stärkt, Arbeitsplätze schafft und dem Klimawandel entgegenwirkt. Sein Rat an junge Menschen, sowohl in Afrika als auch in Europa, unterstreicht die Bedeutung von Widerstandsfähigkeit und Durchhaltevermögen angesichts von Widrigkeiten.
Path of Change: The Visionary Entrepreneurship of Mr. Fugger
In this insightful interview, Mr. Fugger shares his journey from academia to entrepreneurship, highlighting experiences in tropical agricultural research, consulting, and dealing with business challenges, including financial setbacks and the 2008 financial crisis. He explains the founding and mission of EWIA Green Investments, emphasizing their commitment to sustainable energy solutions in West Africa. Mr. Fugger finds inspiration in principles of forgiveness and strives to leave a legacy of positive impact by empowering communities, creating jobs, and combating climate change. His advice to young people, both in Africa and Europe, underscores the importance of resilience and perseverance in the face of adversity.
Beatrice: Herr Fugger, könnten Sie uns etwas über Ihren Hintergrund und Ihre Erfahrung als Unternehmer erzählen?
Herr Fugger: Natürlich! Ich habe Agrarwissenschaften an der Universität Göttingen studiert und mich dann auf tropische Agrarwissenschaften spezialisiert. Nach dem Studium bin ich drei Jahre nach Ghana gegangen, habe dort auf einer Forschungsstation gearbeitet und meine Frau kennengelernt. Wir haben geheiratet, dann bin ich zurückgekommen und habe am Institut für tropische Agrarwissenschaften an der Universität Göttingen gearbeitet. Dort habe ich meine Doktorarbeit gemacht und danach in verschiedenen Forschungseinrichtungen gearbeitet. Teilweise war ich auch selbstständig und habe Studien über die Umstellung von herkömmlicher Landwirtschaft in den Tropen auf Biolandwirtschaft durchgeführt. Später arbeitete ich am Forschungszentrum Jülich, wo es um die Risikoabschätzung von neuen Technologien wie Mobilfunktechnologie, Atomenergie, Biotechnologie und grüne Biotechnologie ging. Dann habe ich mich selbstständig gemacht und als Consultant für verschiedene Firmen gearbeitet, hauptsächlich im Bereich Finanzierung, Venture Capital und Startup-Finanzierung sowie im M&A-Bereich.
Beatrice: Das klingt sehr interessant. Können Sie uns mehr über Ihre Firma EWIA Green Investments erzählen?
Herr Fugger: Natürlich. Wir haben EWIA Green Investments 2019 in München gegründet. Ein Jahr später haben wir eine Niederlassung in Ghana eröffnet (Oktober 2020) . Unsere Firma investiert in und baut Solaranlagen für Unternehmenskunden und betreibt diese Anlagen auch. Wir bieten Wartung, Service und Versicherung an. Uns gehört die Anlage, solange wir einen Vertrag mit dem Kunden haben. Der Kunde hat die Möglichkeit, die Anlage zu nutzen und den Strom zu verbrauchen, zahlt sie aber gleichzeitig ab. Am Ende der Laufzeit gehört ihm die Anlage.
Beatrice: Gab es Momente in Ihrem Leben, in denen Sie auf Hindernisse gestoßen sind, und wie sind Sie damit umgegangen?
Herr Fugger: Ja, sicherlich gab es Hindernisse. Wenn man Firmen gründet oder sich selbstständig macht, hat man immer am Anfang das Problem, wie kriege ich die Finanzierung, wie kriege ich die Kunden, wie kriege ich das abgearbeitet. Die Aufträge, die Organisation, das richtige Team zu finden, sind Herausforderungen. Ich habe immer versucht, mit Partnern zusammenzuarbeiten, um Lösungen zu finden.
Beatrice: Verstehe. Haben Sie eine schwierige Situation, die Sie überwunden haben, die Sie teilen könnten?
Herr Fugger: Ja, ich hatte mehrere schwierige Situationen, vor allem geschäftlich. Ein Beispiel wäre, als ich für einen Kunden gearbeitet habe und die Bezahlung nicht erhalten habe, was mich in finanzielle Schwierigkeiten gebracht hat. Ein anderes Beispiel war während der Finanzkrise 2008, als unsere Firma in Köln nicht überlebte. Ich habe mich zurückgezogen, überlegt, was ich Neues machen kann, und schließlich mit neuen Geschäftspartnern in München gearbeitet. Ich hatte eine private Consulting-Firma, bei der ich Finanzierungen für Kunden arrangierte und Verkaufsaufträge abwickelte, oft mit beträchtlichen Summen. Einmal erhielt ich für eine geleistete Arbeit lediglich eine Anzahlung, während der Rest erfolgsabhängig war. Die ausstehende Bezahlung von 150.000 Euro brachte mich in Schwierigkeiten und zwang mich letztendlich dazu, die Firma zu schließen. Dies erlebte ich zweimal, besonders während der Finanzkrise 2008, als wir eine Firma in Köln gründeten, die der Krise nicht standhielt. Wir verloren sämtliche Deals in dem Bereich der Finanzierung mit Investoren, was einem Dealvolumen von mehreren Millionen Euro entsprach. Ich zog mich vorübergehend aus dem Geschäft zurück und arbeitete von zu Hause aus, während ich über neue Möglichkeiten nachdachte. Schließlich gründete ich mit Partnern in München eine neue Firma und machte einen Neuanfang. Es war wichtig, aus den Fehlern zu lernen und sich nicht in der Vergangenheit zu verlieren, sondern aktiv nach neuen Lösungen zu suchen.
Beatrice: Wie bleiben Sie motiviert, wenn es Rückschläge gibt?
Herr Fugger: Ja, das ist eine gute Frage. Ich habe natürlich Verantwortung. Ich habe Verantwortung für meine Familie, aber auch für die Firma. Wir sind drei Manager, deshalb teilen wir die Verantwortung. Wir haben viele Mitarbeiter und ich habe ein Ziel, eine Vision. Meine Vision ist es, der Marktführer in Westafrika für die Finanzierung von Solaranlagen zu werden. Das motiviert mich. Ansonsten lese ich jeden Morgen zumindest kurz in der Bibel. Ich habe verschiedene Stellen, die ich lese, und das gibt mir dann auch die Kraft und die Motivation, das zu tun. Denn das Business, was ich tue, tue ich nicht für mich, sondern für Gott. Es ist mit Gottes Hilfe entstanden und er hat uns so weit gebracht, wo wir heute stehen, und deswegen lege ich meine Kraft oder Motivation in Gottes Hände.
Beatrice: Was macht Sie glücklich?
Herr Fugger: Das Glück liegt für mich darin, Gutes und Sinnvolles zu tun und anderen Menschen zu helfen, unabhängig von den Umständen. Es ist wichtig, Respekt und Verständnis in Beziehungen zu pflegen, auch wenn Meinungsverschiedenheiten auftreten. Frieden und Harmonie in meinem Umfeld bringen mir Freude und reduzieren Stress.
Beatrice: Gibt es Personen oder Prinzipien, die Sie inspirieren, allgemein in Ihrem Leben?
Herr Fugger: Also das Prinzip Vergebung ist extrem wichtig, weil man doch im Leben, vielleicht sogar jeden Tag, sei es im Geschäft oder auch im Umfeld, Familie oder Freunde, Bekannte, immer wieder in Situationen kommt, wo Vergebung notwendig ist und wenn man das nicht hat, nicht kennt, dann hängt man immer mit dieser Geschichte im Hinterkopf und trägt das mit sich herum. Das ist für mich ganz wichtig, dass ich Dinge abgeben kann. Ich kann Vergebung aussprechen und kann dann auch die Dinge an Gott abgeben. Ich bin dann frei. Was die andere Person macht, ist dann nicht mehr meine Entscheidung. Ich kann das tun, was ich kann. Und das ist so mein Weg, wie ich gut durchs Leben komme.
Beatrice: Was möchten Sie mit Ihrem Leben und Ihrem Unternehmen erreichen und wie möchten Sie in Erinnerung bleiben?
Herr Fugger: Also, was ich erreichen möchte, ich möchte einen Impact erzielen mit dem, was wir tun in Ghana. EWIA ist in Nigeria und auch in Kamerun tätig. In Kamerun bringen wir Elektrifizierung in Dörfer. Wir möchten einfach einen Impact erzielen. Wir möchten den Menschen und den Unternehmen die Möglichkeit geben, günstigen Strom selber zu erzeugen über Solar. Dann bringen wir Arbeitsplätze. Wir bilden Menschen aus, und wir tun gleichzeitig etwas gegen den Klimawandel. Also es ist kein Charity, was wir machen, sondern es ist Business mit einem Triple Impact.
Beatrice: Welchen Rat würden Sie jungen Menschen in Afrika oder jungen Menschen hier in Europa geben, die mit ähnlichen Herausforderungen oder auch Zielen konfrontiert sind?
Herr Fugger: Nicht aufgeben. Du scheiterst erst, wenn du aufgibst. Aber solange du nicht aufgibst, hast du auch eine Chance, entweder etwas zu verändern oder vielleicht etwas Neues zu machen. Wir haben mit EWIA auch schwierige Zeiten gehabt. Finanzierung ist auch immer schwierig. Investoren zu finden, Projekte zu finanzieren, ist manchmal schwierig und dann einfach daran zu glauben, dass man das Ziel erreichen kann und nicht aufzugeben. Das ist wichtig. Nicht aufgeben.
Beatrice: Mr. Fugger, could you tell us about your background and experience as an entrepreneur?
Mr. Fugger: Of course! I studied agricultural sciences at the University of Göttingen and then specialized in tropical agricultural sciences. After my studies, I went to Ghana for three years, worked at a research station there, and met my wife. We got married, then I returned and worked at the Institute for Tropical Agriculture at the University of Göttingen. I completed my doctoral thesis there and then worked at various research institutions. I was also self-employed at times, conducting studies on converting conventional agriculture in the tropics to organic farming. Later, I worked at the Jülich Research Center, focusing on risk assessment of new technologies such as mobile communications technology, nuclear energy, biotechnology, and green biotechnology. Then I went into business for myself, working as a consultant for various companies, mainly in the areas of finance, venture capital, startup financing, and M&A.
Beatrice: That sounds very interesting. Can you tell us more about your company, EWIA Green Investments?
Mr. Fugger: Certainly. We founded EWIA Green Investments in 2019 in Munich. A year later, we established a branch in Ghana. Our company invests in and builds solar power systems for corporate clients and also operates these systems. We offer maintenance, service, and insurance. We own the system as long as we have a contract with the customer. The customer can use the system and consume the electricity while paying it off. At the end of the contract term, the system belongs to the customer.
Beatrice: Tell us about your second company in Ghana.
Mr. Fugger: The second company in Ghana, which we founded in December 2021, builds cell towers and retrofits existing cell towers with solar battery systems.
Beatrice: Were there moments in your life when you encountered obstacles, and how did you deal with them?
Mr. Fugger: Yes, there certainly were obstacles. When you start companies or become self-employed, you always face initial challenges like securing financing, acquiring customers, and managing workloads. Finding the right team and organizing everything are also challenges. I always tried to collaborate with partners to find solutions.
Beatrice: I understand. Can you share a difficult situation you have overcome?
Mr. Fugger: Yes, I have faced several difficult situations, especially in business. One example would be when I worked for a client and did not receive payment, which put me in financial trouble. Another example was during the 2008 financial crisis when our company in Cologne did not survive. I withdrew, reconsidered what I could do next, and eventually worked with new business partners in Munich. I had a private consulting firm arranging financing for clients and handling sales orders, often involving substantial sums. Once, I received only an advance payment for a job, with the rest being performance-based. The outstanding payment of 150,000 euros put me in trouble and ultimately forced me to close the company. I experienced this twice, particularly during the 2008 financial crisis when we founded a company in Cologne that could not withstand the crisis. We lost all deals in the financing sector with investors, amounting to a deal volume of several million euros. I temporarily withdrew from business and worked from home while considering new opportunities. Eventually, I founded a new company with partners in Munich and started afresh. It was important to learn from mistakes and not dwell on the past but actively seek new solutions.
Beatrice: How do you stay motivated when there are setbacks?
Mr. Fugger: Yes, that’s a good question. I have responsibilities, of course. I have responsibilities for my family but also for the company. We are three managers, so we share the responsibility. We have many employees, and I have a goal, a vision. My vision is to become the market leader in West Africa for solar power financing. That motivates me. Additionally, I read the Bible briefly every morning. I have various passages that I read, and that gives me the strength and motivation to continue. The business I do, I do not do for myself but for God. It was created with God’s help, and He has brought us to where we are today, and that’s why I place my strength or motivation in God’s hands.
Beatrice: What makes you happy?
Mr. Fugger: Happiness for me lies in doing good and meaningful work and helping others, regardless of the circumstances. It’s important to maintain respect and understanding in relationships, even when disagreements arise. Peace and harmony in my environment bring me joy and reduce stress.
Beatrice: Are there any people or principles that inspire you in your life?
Mr. Fugger: The principle of forgiveness is extremely important because in life, perhaps even daily, whether in business or in the personal sphere, with family or friends, acquaintances, you often encounter situations where forgiveness is necessary. If you don’t have or know forgiveness, you carry these burdens with you. It’s very important to me to be able to let things go. I can offer forgiveness and then hand things over to God. I am then free. What the other person does is no longer my decision. I can do what I can. And that is my way of navigating life effectively.
Beatrice: What do you want to achieve with your life and your company, and how do you want to be remembered?
Mr. Fugger: What I want to achieve is to make an impact with what we do in Ghana. EWIA is also active in Nigeria and Cameroon. In Cameroon, we bring electrification to villages. We want to make an impact. We want to give people and companies the opportunity to generate cheap electricity themselves through solar. We create jobs, train people, and simultaneously combat climate change. What we do is not charity; it’s business with a triple impact.
Beatrice: What advice would you give to young people in Africa or young people here in Europe facing similar challenges or goals?
Mr. Fugger: Don’t give up. You only fail if you give up. As long as you don’t give up, you have a chance to change something or perhaps do something new. We also had difficult times with EWIA. Financing is always challenging. Finding investors and financing projects can be tough, and you just have to believe that you can achieve your goal and not give up. That’s important. Don’t give up.
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Begleiten Sie Beatrice Ama Boatemaa Asante auf einer inspirierenden Reise mit Persönlichkeiten, die in ihrem Leben ihre Träume verwirklicht haben. Diese Interviews sollen die Jugend motivieren, dass man mit Entschlossenheit und Durchhaltevermögen jedes Hindernis überwinden und seine Ziele erreichen kann.
Join Beatrice Ama Boatemaa Asante as she takes you on an inspiring journey with personalities who have achieved their dreams in life. These interviews aim to motivate the youth that with determination and perseverance, one can overcome any obstacle to reach their goals.